Der Frust der Autohausbesitzer

Heute morgen saß ich in einem Wartezimmer und konnte zufälligerweise das Gespräch zweier Autohausbesitzer belauschen. Die Branche ist wahrscheinlich stärker vom Einbruch der Automobilbranche betroffen, als wir alle bislang angenommen haben.

„Ich kann doch nicht einem Stammkunden, der auf sein Auto angewiesen ist, sagen, dass er in sechs Wochen wiederkommen kann. Wir bekommen keine Ersatzteile!“ – Der andere nickt zustimmend: „Ja, klar, wenn Du dann auch Mitarbeiter hast, die so eine Reparatur durchführen können. Bei mir ist die Hälfte der Belegschaft krank!“ – „Die Kunden fahren ihre Autos nicht mehr nur bis zur nächsten Modellreihe, sondern lieber 10 – 15 Jahre darüber hinaus“. Und der Zweite darauf: „Und E-Mobile kaufen sie schon gar nicht. Ich habe vor zwei Jahren beantragt 3 Ladesäulen einrichten zu dürfen und habe bis heute noch keine Genehmigung. So läuft das alles nicht. Wenn die Genehmigung mal da sein sollte, kommt wieder der Anbieter und meint er hätte zur Zeit kein Personal. Aber E-Auto sind ohnehin Ladenhüter“. – „Kein Wunder, viele können nicht bis drei zählen oder geradeaus laufen“, lacht Autohausbesitzer Eins. „Ich erlaube mir schon keine Privatentnahmen aus dem Betrieb, denn die Löhne haben Vorrang. Aber lange halte ich das nicht durch“, bemerkt Autohausbesitzer Zwei. „Aber VW, Daimler und BMW zahlen dicke Dividenden aus und ebensolche Boni an die Manager, die die Sache in die Grütze gefahren haben. Sie haben’s verpennt!“

Nach einer kurzen Weile bemerkt der Autohausbesitzer Eins: „Ich habe mir jetzt ein gebrauchtes Lastenrad mit E-Antrieb gekauft, aus China, ohne Wartezeit und 10 Jahren Garantie!“

Ist das unsere Zukunft?