Es liegt wohl nicht am fortgeschrittenen Alter, dass meine Skepsis gegenüber den „sozialen Medien“ immer größer wird. Mittlerweile sind zwei von drei Bildern oder Videos mit künstlicher Intelligenz erzeugt. Viele Beiträge von obskuren Verfassern zeugen eindeutig davon, dass ihr Ziel die Beeinflussung der Leser ist, meistens hin zu einer bestimmten Geisteshaltung und Meinung. Der im KI-Lesen ungeübte Leser oder Betrachter hat keine Chance Propaganda von Tatsachen zu unterscheiden.
Meiner Meinung nach ist es nur logisch, dass an Schulen und im Unterricht keine Wischtelefone benutzt werden dürfen. Aber das ist wohl auch nur meinem Boomer-Jahrgang geschuldet. Besonders kritische Menschen meinen TikTok mache dumm. Mittlerweile halte ich diese Aussagen für korrekt. TikTok und auch all die anderen „sozialen Medien“ führen dazu, dass die Menschen die Fähigkeit zur Empathie und zu Konzentration über einen längeren Zeitraum verlieren. Damit wird in Zukunft den Menschen verschlossen bleiben sich aus schriftlichen Quellen, die mehr zwei kurze Sätze umfassen, zu informieren. Gutenberg’s Erfindung geht verloren.
So mancher künftiger Studienabbrecher verkündet stolz „Ich mache was mit Medien“ – ja, was denn? „Influenzer“ – Toll, aber wir brauchen Macher, Könner und Handwerker. Können Influenzer einen Durchlauferhitzer reparieren oder ein Dach decken?
Kurz gesagt: die „sozialen Medien“ bewirken nicht Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, aber sie machen einige, wenige reich und halten die große Masse dumm und vor allem lenkbar. Eigenständiges Denken wird Luxus sein und oft genug passt es den wenigen Reichen nicht in den Kram. Es gibt viele Beispiele dafür, wie dieses dazu führt, dass Regierungen ihre eigene Bevölkerung unterdrücken.
Aber warum sollte es eigentlich so viele Regierungen, so viele Staaten auf diesem Planeten geben? Es reicht doch eine einzige Regierung für die ganze Welt, und die nennen wir dann „Großer Bruder“ und der hat immer Recht.