Rot und Grün unter "ferner liefen"

Das ist das vorläufige amtliche Endergebnis der Kommunalwahl vom letzten Sonntag. Was fällt einem dazu noch ein? Adolphsdorf hat 327 Wahlberechtigte, davon haben etwas mehr als die Hälfte, nämlich 167 Bürgerinnen und Bürger, gewählt. 4 Stimmen waren ungültig. Was dabei herausgekommen ist, das sehen Sie oben in der Grafik.

Niemand sollte so unfair sein und die Ergebnisse der Kommunalwahl auf den Bund und die „Große Bundespolitik“ beziehen. Kommunalwahl-Ergebnisse bilden die Würdigung der Wähler für die Arbeit der Menschen ab, die sich in der Gemeinde und im Gemeinderat für die Menschen und den Ort einsetzen. Und da scheint doch jemand gute Arbeit geleistet zu haben.

Kleiner geschichtlicher Ausflug:

Dem alten Bremer Bürgermeister Kaisen hatten die Amis nach dem Krieg angeboten die gesamte AE (Amerikanische Enklave) zu einem Bundesland zu machen. Kaisen lehnte dankend ab. Er wusste warum. – Interessehalber füge ich hier ein Bild der Amerikanischen Enklave ein, so wie sie als Bundesland Wesermünde von den Amerikanern geplant war. Wenn man einmal das Schwarz-Rot-Denken der Nachkriegspolitiker weglässt, dann war das eigentlich sehr hellseherisch. Die geballte Wirtschaftskraft des Unterweserraumes mit den Häfen Bremerhaven, Nordenham, Brake, Elsfleth, Vegesack und Bremen in einem Bundesland zusammengefasst – noch dazu vielleicht Wilhelmshaven – das wäre unschlagbar (gewesen). Obwohl Bremen Kaisen viel zu verdanken hat – „Die Häfen zuerst!“ – ist ihm der Gedanke an einen großen (schwarzen) Unterweserraum suspekt gewesen. Vielleicht weil er Hamburger war, vielleicht weil er Sozialdemokrat war? Ich denke es ist müssig darüber zu spekulieren.

Amerikanische Enklave 1947