Als Bremer, oder anders gesagt als jetziger „Butenbremer“, muss ich mindestens einmal im Jahr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus stehen, dem Roland die spitzen Knie kraulen (das bringt Glück!) und die gute Stadtluft tief einatmen. Am besten gelingt das um die Vorweihnachtszeit, wenn der weithin bekannte Weihnachtsmarkt seine Düfte verbreitet und seine Leckereien anbietet. Für mich gehört auch immer eine Bratwurst aus der Hand bei Stockinger zu einem Marktplatzbesuch. Die guten Kohlrouladen am Stand direkt vor dem Dom gibt es leider während der Zeit des Weihnachtsmarktes nicht. Also, Tip merken für später.
Bremen verändert sich. Ob ich nun die Bebauung des Bahnhofsvorplatzes schön oder praktisch finde, kann ich nicht sagen. Aus dem Bus heraus konnte ich nicht viel erkennen, nur Hoteleingänge und Geschäfte, wie man sie neuerdings wieder häufig findet. Die Sögestrasse ist die alte geblieben, immer noch voll mit Menschen die entweder flanieren oder ihre Einkäufe erledigen. Das „Söge-Ensemble“ jedenfalls scheint bei Touristen als Fotomotiv sehr beliebt zu sein. Das Top-Motiv sind aber immer noch die „Bremer Stadtmusikanten“. Überraschenderweise muss man den vielen Touristen gar nicht erst erzählen, dass das Streicheln der Knöchel des Esels dafür sorgt, dass sie wiederkommen können. Sie wissen das. Aber, dass Bambi mit der ganzen Familie in den Wall-Anlagen bei der Mühle steht, das wissen die wenigsten. Und in der Mühle kann man auch noch gut bremisch essen.
Wie gesagt, einmal im Jahr muss ich die Luft auf dem Marktplatz schnuppern und dem Roland die Knie streicheln. Das verspricht die Freiheit (und im nächsten Jahr wiederkommen zu können!)