Bremen: "Das schraffierte Gesamtkunstwerk"

Wenn Sie über ein Twitter-Konto verfügen, dann geben Sie dort einmal „#martinistrasse“ ein… und der Sturm bricht los.Der Bausenator – auch ein Nicht-Bremer – hat die glorreiche Idee die einzige innerstädtische Querverbindung in einen einspurigen Schleichpfad (mit Parkbügeln für Fahrräder!) zu verwandeln. Wer die Strassenschraffierungen in Walle, Gröpelingen und Oslebshausen betrachtet, wer sich im Findorff und in der Neustadt wegen der konsequent undurchdachten Einbahnstrassen schwindelig gefahren hat und wer dann noch den Abriss der Breiten Weg-Hochstrasse in Erwägung zieht, muss Bremen als Spielwiese für Stadtplaner auf Freigang sehen. Pädagogisch wertvoll, werden schutzbehelmte Radfahrer aus dem „Viertel“ raunen, aber Druck erzeugt nun mal Gegendruck.

Das Bremer Umland ist auch nicht ganz frei von unsinnigen Strassenrückbauten. Es werden immer noch Bushalte-Buchten in die Mitte der Strasse rückverlegt. Da sich dann die Anwohner berechtigterweise über verstärkte Lärm- und Abgasbelästigung beschweren, kommt garantiert irgendjemand auf die absolut neue Idee eine Tempo-30-Zone mit bunten Blumenkübeln einzurichten. Und irgendein Zugereister verlangt dann gleiches Recht für alle……und für seinen Drahtesel einen fest montierten Fahrradbügel in einer Parkbucht.

Volkswirtschaftlich gesehen würgen wir unsere Geschwindigkeitsvorsprung ab. Und das bezahlen ALLE, z.B. weil der Krankenwagen drei Minuten später kommt, die Magarine beim Discounter wieder teurer wird oder der Klempner höhere Anfahrtskosten berechnet. Auch dieses eine Rechnung von Dr. Lieschen Müller.