Schulhaus am Ende seiner Geschichte

Ein Haus mit Geschichte ist am Ende seiner Geschichte angekommen. Das Schulhaus in Adolphsdorf, zugleich auch Wohnung des Dorfschullehrers, wurde nach der Auflösung der Dorfschule als Domizil der Dorfgemeinschaft genutzt. Hier fanden viele Aktivitäten und Kurse der DG statt. Am Ende ging es nicht mehr und war den Besuchern auch nicht mehr so recht zumutbar. Die Planungen für ein modernes und praktisches Quartier der Dorfgemeinschaft wurden in Angriff genommen und mit Hilfe der Gemeinde Grasberg und anderer in die Tat umgesetzt. (Siehe hier!)

Dennoch spielt immer ein wenig Wehmut mit, wenn ein Haus seinen Zweck erfüllt hat oder dieses eben nicht mehr kann, und abgerissen wird.Der Abriss erfolgt übrigens wieder in Eigenleistung der Dorfgemeinschaft. Besuchern und insbesondere den Helfern werden so manche Gedanken durch den Kopf gehen, verbunden mit angenehmen und weniger angenehmen Erinnerungen.

Meine Erinnerung an das alte Schulhaus hat eigentlich eher mit dem Lehrer zu tun, der darin herrschte. Als Bremer hatte ich früher immer 14 Tage zeitversetzt zu Niedersachsen Sommerferien, also 14 Tage länger. Meine Spielkameraden mussten schon wieder die harte Schulbank drücken und ich hatte noch viel Freizeit. So kam ich auf die Idee meine neue, blankgeputzte Fahrradhupe ordentlich auszuprobieren. Schließlich sollte die jeder sehen und hören. Ich fuhr also vor dem Schulhaus auf und ab und auf und ab…. und das immer mal wieder laut hupend. Voll konzentriert auf die Hupe habe ich nicht mitbekommen, dass der herrschende Lehrer plötzlich neben mir stand. Sekunden später hatte ich eine schallende Ohrfeige. Wortlos ging der herrschende Lehrer wieder in sein Imperium und ich zog, ebenso wortlos fluchend, aber „bedrabbelt“ von dannen. Logisch, mir war schon damals klar, dass das Hupen vor Schule recht störend und gemein war. Aber, so wurde der Adolphsdorfer Dorfschullehrer zum Urheber der einzigen, aber pädagogisch wertvollen Ohrfeige meiner ganzen Schulzeit, und das noch in den Ferien!