Tempo 30 auf dem Kirchdamm?

Der Kirchdamm zwischen Grasberg und Worpswede hat es zur Zeit wirklich in sich. Es wird gebaut, ausgebessert, es werden Bäume gefällt und neue Leitungen verlegt. Die Stellen, an denen gearbeitet wird, sind extra gesichert und es sind Ampeln geschaltet. Die Straße selbst sah eigentlich immer schon so aus, wie sie jetzt auch noch aktuell aussieht. Nur eben ohne Bäume links und rechts am Straßenrand.

Neu ist allerdings, dass die Straße zunächst mit „Tempo 50“-Schildern ausgeschildert wurde und jetzt sogar mit „Tempo 30“-Schildern verziert ist. Das gibt Anlass zu makabren Straßenszenen. Wer sich hier auch nur an Tempo 50 hält zieht sich den geballten Zorn der hinter ihm ausgebremsten Autoschlange zu. Da wird mit Lichthupe die Straße freigeschossen und hinterher mit dem etwas anrüchigen Autofahrergruß durchs Seitenfenster „gegrüßt“. Wer sich gar an die derzeit vorgeschriebenen 30 km/h hält, muss um sein Leben fürchten. Aber mal ehrlich, Tempo 30 auf dieser Strecke dient wohl eher der versichungstechnischen Absicherung des Landkreises als der Realität der Straße. Ohnehin scheint es einen großen Vorrat an „Tempo 30“-Schildern beim Landkreis zu geben.

Meiner Meinung nach ist es ehrlich verdiente Schadenfreude, wenn man den Lichthupen-Fanatiker an der Ampel im Wagen vor sich wiederfindet – ohne Zeitgewinn, aber hart erkämpfte 4,25 m weiter vorne und mit einem hoch roten Kopf.

Spaßig ist es auch, wenn SUV-Fahrer in der engen Ampel-Durchfahrt aussteigen und erstmal mit Kennerblick abschätzen, ob sie ihr Vehikel ohne Schrammen zwischen Bagger und Sicherungsbarke hindurch manövrieren können. Wenn Baggerführer Willibald kein Einsehen hat, empfehle ich die SUV-sichere Umgehung über Papenburg, Westerstede und den Wesertunnel. Das wird die anderen Auto- und Treckerfahrer dahinter freuen.