Diesmal ohne Bahnsteigkarte?

Lebensmittel- und Spritpreise steigen, Heizen wird immer teurer, die soziale Krise spitzt sich zu. Untere Einkommensschichten trifft es besonders hart. Und die Regierung hat noch keine Antwort. Geht Deutschland auf die Barrikaden? Oder kaufen die möglichen Demonstranten erst einmal wieder eine Bahnsteigkarte bevor sie den Bahnhof betreten? Ich denke diesmal nicht ….

Die letzten Regierungen haben die Probleme, die die Menschen hierzulande wirklich umtreiben, komplett verschlafen oder, anders gesagt, „vermerkelt“.

Das Problem der Wohnungsnot zeichnete sich bereit seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrtausends ab, als der soziale Wohnungsbau praktisch eingestellt wurde. Kommunale Wohnungen wurden massenweise verschachert.

In Sachen Gas-Versorgung Deutschlands hätte man spätestens seit der russischen Annexion der Krim gegensteuern und die Abhängigkeit von russischem Gas stark reduzieren müssen. Überhaupt haben es in dieser Sache die Regierenden versäumt Schaden von Deutschland abzuwenden, wie es ihnen eigentlich ihr Amtseid vorgibt. Und überhaupt diese unprofessionelle Großzügigkeit zu Lasten der Arbeitnehmer und Steuerzahler kann man kriminell nennen, siehe Wirecard, siehe Autobahn-Maut. Im krassen Gegensatz dazu müssen viele Flutgeschädigte immer noch auf die versprochenen Hilfen warten. Das gilt auch für viele Kleinunternehmen, die auf Corona-Hilfen gesetzt haben.
Und dann immer noch das Bildungsdebakel mit seinen 16 Kultusministern, die alle mitbestimmen wollen. Hier werden Zukunftschancen von vorneherein abgewürgt.

Die Preise steigen. Einige, die ihre Kinder mit dem Zweit-SUV zum Kindergarten fahren, merken gar nichts davon. Sie zahlen bargeldlos und auf dem Konto landen ohnehin monatlich hohe Einkommen. Von den astronomisch hohen Boni für Top-Manager, selbst wenn sie ihren Betrieb in Grund und Boden gewirtschaftet haben und tausende Arbeitnehmer ihren Job verlieren, wollen wir hier nicht reden.
Ganz normale Arbeitnehmer, die das Rückgrat dieser Gesellschaft bilden, und Rentner, die mal das Rückgrat waren, kommen an ihren Grenzen. Sie müssen den Euro dreimal umdrehen oder Verzicht üben, wo es noch möglich. Viele können sich Arbeit nicht mehr erlauben, weil der Treibstoff zu teuer ist. Die Regierung begegnet dem mit Flickschusterei. Hier mal 300 Euro, aber erst in X Monaten, dort ein Freifahrtschein für 9 Euro, bei dem das dicke Ende im OPNV erst nach drei Monaten sichtbar wird.

Sondervermögen? Vermögen heißt landläufig, man hat etwas auf der hohen Kante, aber hier bedeutet Sondervermögen nur Schulden, die in die Zukunft geschoben werden. Wo bleibt eigentlich Fridays for Future, wenn jetzt durch die „Sondervermögen“ der Umweltschutz aufgeweicht wird und die kommenden Generationen noch mehr belastet werden. Die Möglichkeit privat z.B. für die eigene Rente vorzusorgen, ist ein Generationenwitz. Wer von den heute 25jährigen kann denn schon etwas auf die Seite legen.

Bundeswehr: endlich wachgeküsst? Die Bundeswehr hat in aller erster Linie den Auftrag Deutschland im Fall des Falles mit aller Kraft zu verteidigen. Aber auch die Bundeswehr wurde, wie auch der Wohnungsbau, wie ein Steinbruch betrieben. Es wurde vernachlässigt und verschleudert. Und nun soll es wieder ein „Sondervermögen“ richten?

Diese Aufzählung könnte noch weitergehen, aber ich habe beschlossen mich nicht mehr darüber zu ärgern. Vielleicht hilft es, wenn mal die richtigen Leute sich auf die Stufen des Reichstags setzen. Halt, stop! Darf man das noch sagen? Erfreulicherweise haben wir noch Meinungsfreiheit, wenn man auch oft den Eindruck bekommen kann, dass manche Medien der „political correctness“ verfallen sind und alles, was nicht auf Linie ist in die Nazi-Ecke gedrängt wird. Nun ja, im Fernsehen gibt es ja auch Endlos-Serien über „Hitlers Helfer“, „Hitlers Hunde“, „Hitlers Tischgeschirr“ und Hitlers Vorliebe für dicken Eintopf.

Irgend ein bekannter Mensch hat das o.a. „Bahnsteigzitat“ mal losgelassen, wohl in einer ähnlichen Lage Deutschlands. „Die Deutschen kaufen erst eine Bahnsteigkarte, bevor sie den Bahnhof stürmen“. Dass das Volk aber etwas durchsetzen kann, was den Herrschenden nicht passt, haben die Bürger der damaligen DDR 1989 erfreulicherweise vorgemacht.