Mediale Schlacht längst verloren

Ob Putin sich beeindrucken lässt, wenn der US-Präsident Biden ihn als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet? Oder ob es ihn jucken wird, wenn er als „Führer eines Angriffskrieges“ vor das Tribunal in Den Haag zitiert wird? Ich glaube auch nicht, dass der Machthaber im Kreml sich durch Lichterketten oder brave Bürgerproteste beeindrucken lässt.

Die Ukraine muss in die Lage versetzt werden selbst eine Flugverbotszone über dem eigenen Territorium durchzusetzen. Dazu braucht die Ukraine eine gut ausgerüstete und treffsichere Flugabwehr, also Flak aus allen Rohren und Flugabwehr-Raketen. Das Material muss geliefert werden, bevor alle Zugänge zur Ukraine von Russland kontrolliert werden. Dazu auch gilt es Wege zu finden, die die Nato nicht in Konfrontation zu Russland bringen.

Das ist natürlich alles nur Wunschdenken. Wichtig ist ein Waffenstillstand, der auch eingehalten wird. Das Abschlachten von unschuldigen Menschen mit Streubomben auf Waisenhäuser und Krankenhäuser, wie es die Russen fortgesetzt betreiben, muss gestoppt werden. Dazu gibt es nur einen Weg: Verhandlungen und miteinander sprechen. Die mediale Schlacht hat Russland längst verloren, der „militärische Sondereinsatz“, wie Putin seinen Krieg nennt, scheint auch nicht wie im Kreml gewünscht zu laufen. Für die Menschen in der Ukraine kann das nur heißen: Durchhalten.

Mir fällt da immer eine gefilmte Mauer aus Berlin in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs ein: „Unsere Mauern brechen, unsere Herzen nie!“, lautete die Schrift, die akkurat auf das Mauerwerk gemalt war.