Noch leben wir im Paradies

Noch! Im Grunde ist es bereits fünf nach zwölft. Der Mensch ist zwar für Veränderungen und Anpassungen bis zu einem gewissen Grad ausgelegt, aber manchmal passieren diese Veränderungen eben sehr schnell. Da kommt der Zweibeiner dann nicht mehr nach. Die notwendigen, aber auch sehr ambitionierten Klimaziele, um die Welt halbwegs bewohnbar zu halten, sind kaum mehr zu halten.

Hitzewellen und Dürre, Orkane und Starkregenereignisse, Hungersnöte und große Flächenbrände werden zur Regel. Die Frage ist: Kann der Mensch sich darauf einstellen und damit umgehen. Völkerwanderungen sind kein Abschnitt aus den Geschichtsbüchern, sie sind Realität. Wer will den Menschen, deren Erde vertrocknet oder verbrennt, die Suche nach einem sicheren Ort zum Leben verdenken? Das löst natürlich Verlustängste bei den Wohlhabenden aus und es kommt entscheidend darauf, wie die Wohlhabenden damit umgehen. Abgrenzungen oder gar Mauern sind keine Lösung. Wer Existenzängste, Hunger und Sorgen um seine Nachkommen hat, greift auch zur Gewalt um am Wohlstand teilzuhaben.

Es mag sich für Menschen, die in unserem reichen Land, am Rande der Gesellschaft leben und jetzt auch noch von Preissteigerungen und Aussichtslosigkeit betroffen sind, ungeheuerlich anhören. Aber wir müssen alle lernen friedlich zu teilen. Man kann das im christlichen Sinne betrachten, denn Geben ist seliger denn Nehmen. Rational betrachtet müssen wir lediglich einen Teil unserer Bequemlichkeit und unseres Komforts aufgeben, um uns für die kommenden Dinge zu wappnen. Gerade vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe – von einem Wandel mag ich nicht mehr sprechen – wird es sich als vorteilhaft erweisen, dass der Mensch seit Urzeiten eben doch ein soziales Wesen ist, auch wenn dieses Wesen unter dicken Schichten aus Zivilisation, Luxus, Habgier und Bequemlichkeit verborgen liegt.

Vielleicht drückt der Schöpfer irgendwann auf RESET!