Nun wird es langsam komisch. Seit gestern gelten verschärfte Bestimmungen in Sachen Corona, aber weder zeitnahe Termine zum Impfen noch die neuerdings fast überall notwendigen Tests sind zu bekommen. Man sieht nur noch endlose Schlangen vor den Impfzentren und den Apotheken.
Ich würde mich nicht wundern, wenn diese Situation dazu führt, dass sich viele Menschen einfach nicht mehr dafür interessieren. Sie halten zwar Abstand, tragen eine Maske und bleiben auch, wenn es geht, zu Hause. Aber sich immer wieder vergeblich um Termine zu bemühen oder ganze Tage in Warteschlangen zu verbringen, um dann doch wieder weggeschickt zu werden, das ist zu viel verlangt. Dafür ist vielen auch die Zeit zu schade. Darüber sollte niemand die Nase rümpfen. Der Frust ist verständlich, wenn eine planlose Politik die Bürger in eine solche Zwickmühle treibt.
Um die Lage der Intensivstationen zu verbessern hilft eigentlich nur noch, dass alle bis Weihnachten ihre „Booster“-Impfung bekommen haben. Das bedeutet, dass mindestens 160 Millionen Impfdosen sofort beschafft und verteilt werden müssen. Ein wenig quergedacht ist wohl, dass jeder auch impfen kann. Aber ohne konsequente Impfpflicht bleibt das Wunschdenken. Die einzigen, die sich darüber freuen können, sind die vielen, kleinen Virus-Mutationen, die wohl schon in den Startlöchern stehen.