„Dschungelcamp“-Manie?

Was ist es eigentlich, was mich jedes Jahr gegen Ende Januar um 22.30 Uhr den Karnevals-Sender aus Köln einschalten lässt? Die Protagonisten, die sich allabendlich um das Lagerfeuer herum inszenieren, sind es nicht. Hinsichtlich des Bekanntheitsgrades dieser Selbstdarsteller müsste ich auch bald vom Sender angefragt werden und eine mittlere Gage bekommen. Es sind auch nicht diese ekeligen „Dschungelprüfungen“, bei denen ich oft auf RTL so und so viel umschalte. Auch dieser Sender liegt bei mir in den 80ern auf der Fernbedienung. Die ersten 18 sind mit den guten, alten Öffentlich-Rechtlichen belegt und es bleibt dabei.

Nein, es ist wohl eher das Fremdschämen, wenn sich die „C- und D-Stars“ vor den Kameras produzieren und sie glauben alle Welt hätte großes Interesse an ihren kleinen Problemchen. Nur zwei Luxusgegenstände im Gepäck? Das ist grausam. Ein Zeckenbiss, der untypischerweise sofort zwickt, das ist fahrlässig, wenn es drumherum nicht genügend Sendezeit gibt. Man spürt förmlich das Kratzen im Hals, wenn die Camper wieder mal am rauchigen Lagerfeuer ausharren müssen, und nach minutenlangen Pausen irgendwelche Ansagen durch die Moderatoren erfahren (müssen).

Für manche der sportlichen Prüfungen verdienen die „Prüflinge“ jedoch Respekt. Da graust es mich schon beim Zuschauen, wenn die Camper in 60 Meter Höhe von einem Pezzyball zum nächsten hangeln müssen. Und das mit der kargen Dschungelkost im leeren Magen.

Das was mich nach der vierten oder fünften Folge dieser „Promi-Show“ davon abhalten wird weiter zu folgen, ist die ständige Werbung und die nervende Aufforderung irgendwo anzurufen. Und im Grunde sind die kleinen Wehwehchen und Zickereien dieser Camper völlig uninteressant und wahrscheinlich auch vom Sender ins Drehbuch geschrieben.

Ach, Dr. Bob, hol‘ mich da heraus!!!