Wenn die Mehrheit aufhört zu schweigen…

Irgendwie hatte ich schon immer das Bedürfnis ein Gegengewicht zu schaffen. Es gibt nicht nur Schwarz und es gibt nicht nur weiß. Wenn etwas zu sehr in Richtung Weiß tendiert, dann setze ich Schwarz dagegen. Einseitigkeit oder gar andere Meinungen zu verteufeln, das mag ich nicht. Jeder Mensch, der in Deutschland das Wahlrecht haben möchte, sollte in der Lage sein objektiv und sachgerecht zu entscheiden. Ideologische Brillen sollten im Wahllokal verboten sein. Deutschland hat beträchtliche Defizite angehäuft, und hier meine ich nicht den sagenhaften Sanierungstau bei Schulen, Straßen, Brücken, Schienen, Wasserwegen und vor allem bei der Bildung.

Das hier soll kein langer Beitrag werden. Alles ist gesagt, bekannt und diskutiert. Oft auch nur bei X, dem früheren Twitter. In Politik und in den Medien hat das pure Mittelmaß das Sagen. Das war mal anders. Kurz gesagt, ich bin Protestwähler, und wenn es nach dem bekannten Wahl-O-Mat geht, dann muss ich mein Kreuz bei einer Partei machen, die unbedingt die Europäische Union verlassen will. Aber genau das will ich nicht, wenngleich ich mich mit den anderen Punkten im Programm dieser Partei durchaus anfreunden kann. Bitte, nur nicht auf Stammtischniveau. Es gibt zur Zeit Ministerinnen (toll, sogar mit Sternchen!), die müssen schnellstmöglich aus ihrem Amt entfernt werden, um Schaden von Deutschland und den Deutschen abzuwenden. Vermutlich gelingt das aber nur, wenn sich viele Wähler*innen (schon wieder!) objektiv und sachlich informieren, und dann entscheiden. Leider ist der Mensch bequem und Nachdenken strengt an.

Egal was passiert, ich bin froh, dass jede Partei, die sich in die Sessel des Bundestages kuschelt und den Bodenkontakt verliert, auch wieder abgewählt werden kann. Vielleicht dämmert es dann einigen, dass es tatsächlich so etwas wie den gesunden Menschenverstand gibt. Damit sind nicht die übergroßen Schlagzeilen der Tageszeitung mit den vier großen Buchstaben gemeint. Wenn die Mehrheit aufhört zu schweigen, dann ist es zu spät – typisch deutsch eben.